Kirchentür und Vorhalle

A

Willkommen in der Sankt-Marien-Kirche. Sie befinden sich im ältesten Gebäude Ystads und in einer der ältesten Backsteinkirchen Schonens. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert aus handgeformtem roten Ziegel erbaut. Ein relativ kleiner Teil der ursprünglichen Kirche ist noch heute vorhanden. Das meiste, was wir heutzutage sehen, stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die Kirche ist, wie der Name schon sagt, der Jungfrau Maria gewidmet. Sie war die Schutzpatronin der Kaufleute. Mit seiner küstennahen Lage und der Nähe zu anderen wichtigen Handelsstädten innerhalb der Hanse war Ystad während des Mittelalters eine der wichtigsten Handelsstädte in der Region.

Oberhalb der Kirchentür, im bogenförmigen, sogenannten Tympanonfeld, befindet sich ein schönes Bronzerelief, dass die Jungfrau Maria und das Jesuskind darstellt. Um sie herum sehen wir Schiffe und

Stadtmotive von Ystad. Das Relief wurde von dem Künstler und Bildhauer Oscar Antonsson 1931 erschaffen. Antonsson schuf auch die Skulptur „Bäckahästen“ auf dem Stortorget in Ystad.

Die Vorhalle ist durch einen Windfang aus Holz in zwei Teile unterteilt. An der Decke des Innenteils der Vorhalle befinden sich Fragmente einer schönen Malerei, die einen Trompete blasenden Engel darstellt.

B

Turm

Der Turm der Marienkirche stammt aus den Jahren 1688-89. Der ca. 60 Meter hohe Turm hat eine Kupfer bedeckte Spitze, eine vergoldete Wetterfahne und ein schwarzes Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern und Ziffern.

Turmwächter

„Gottes mächtige Hand bewahre unsere Stadt vor Feuer und Brand“

Im Turm der Marienkirche finden wir das Symbol Ystads, den Turmwächter, der seit dem 18. Jahrhundert über die Stadt wacht. Den Turmwächter gab es in vielen Städten bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Heute ist Ystad die einzige Stadt in Nordeuropa, die diese Tradition aufrechterhält.

Früher war die Aufgabe des Turmwächters lebenswichtig. Vom Turm aus hielt er Ausschau und warnte vor Feuer oder unwillkommenen Besuch, der über den Land- oder Seeweg kam. War alles friedlich, blies er jede Viertelstunde rund um die Uhr in seine Lure durch eine Öffnung im Turm. Zunächst im Norden, dann im Osten, Süden und Westen. Ein Stoß für Viertel nach, zwei Stöße für eine halbe Stunde, drei Stöße für Viertel vor und vier Stöße für eine volle Stunde. Im Falle einer Gefahr blies er stattdessen sein Warnsignal und hängte eine rote Lampe heraus oder am Tage eine Flagge, die in Richtung der Gefahr wies.

Heute ist der Turmwächter bei der Gemeinde Ystad angestellt und nur die Zeitverkündung zwischen 21.15 und 01.00 ist geblieben.

Früher konnten die Touristen hinauf in den Kirchturm gehen, aber aufgrund von Problemen bei der Evakuierung der Besucher bei Feuer ist der Kirchenturm jetzt für Besucher geschlossen.

Die Sankt-Marien-Kirche hat drei Kirchenglocken: die Großglocke, die mittlere Glocke und die Kleinglocke. Außerdem besitzt die Kirche ein Glockenspiel bestehend aus 36 Glocken.

Die Großglocke wird im Volksmund „Stora Knudan“ oder Knutsklockan genannt, aber eigentlich ist die mittlere Glocke eine richtige Knutsklockan. Die Großglocke wurde 1672 und 1778 neu gegossen.

Die mittlere Glocke ist die älteste Glocke der Sankt-Marien-Kirche. In der Glocke befindet sich eine Inschrift, auf der steht „Anodi 1558 blef Sticanuti gildisklocke stöbt“. Die Glocke wurde 1850 und 1924 neu gegossen.

Die Kleinglocke wird auch Pfarrerglocke genannt und ist wahrscheinlich 1624 in Lübeck hergestellt worden.  Wenn die Pfarrerglocke läutete, bedeutete dies, dass der Pfarrer das Haus verließ und auf dem Weg zur Kirche war. So konnten die Gemeindeglieder kommen und Termine für Hochzeiten und Taufen bestimmen, eine Umzugsbescheinigung erhalten oder andere Gemeindeangelegenheiten verrichten.

Das Glockenspiel im oberen Teil des Turmes wurde von M & E Ohlsson Glockengießerei in Ystad gegossen. Es ist damit eines der größten Glockenspiele in einer schwedischen Kirche. Das Spiel wurde 1970-71 installiert und Silvester 1970 eingeweiht. Die Melodien des Glockenspiels variieren je nach Jahreszeit und religiösen Feiertagen.

Glockengeläut

In früheren Zeiten hatten Glocken eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie läuteten aus Freude und Trauer, aber auch zur Warnung in Kriegszeiten und bei Bränden. Die Kirchenglocken halfen den Menschen, die Tageszeit einzuhalten und läuteten die wichtigen freien Tage ein. Verschiedene Kirchen haben unterschiedliche Bräuche des Läutens, oft mit regionaler Prägung.

Die Glocken der Sankt-Marien-Kirche läuteten jede volle Stunde, um die Zeit anzugeben, aber auch nach einigen regionalen Traditionen. Historisch gesehen läuteten die Glocken der Marienkirche, wenn sich die Stadtpforten Ystads öffneten und schlossen, um zu kennzeichnen, dass der Handel begann und endete. Diese Tradition gibt es bis heute, auch wenn das Abendläuten um eine Stunde verschoben wurde, damit mögliche Konzerte in der Kirche nicht gestört werden.

Die mittlere Glocke und die Kleinglocke läuten täglich 08.01-08.06 Uhr und 21.01-21.06 Uhr.

Am Samstag läuten sie auch 13.01-13.06 Uhr. Kjell Barnekow, Kirchenpfarrer in Ystad Ende der 70er-Jahre bis Anfang der 80er-Jahre entschied, dass das Wochenende nicht mehr 18 eingeläutet werden sollte, sondern stattdessen um 13 Uhr, da dann die Menschen aufhörten zu arbeiten und so das Wochenende beginnen konnten.

Das Glockenspiel läutet 09.00, 12.00 und 20.00 Uhr von Montag bis Samstag. Sonntags läutet das Glockenspiel 10.00 Uhr, 13.00 Uhr und 20.00 Uhr.

Besonderes Geläut

Knudsgilde um den 10. Januar jeden Jahres – die Großglocke läutet von 16.30 bis 17.00 Uhr, während sich die Gilde versammelt.

Läuten der Totenglocke 11.00 Uhr an dem Tag, an dem das Totengeläut bestellt wurde. 10 Minuten für alle Verstorbenen.

Bänkefürder Muttersegen

c

Auf beiden Seiten der Türen der Vorhalle gibt es sogenannte Bänke für den Muttersegen.  Auf diesen Bänken mussten die Frauen, die gerade geboren hatten, sitzen, wenn sie die Kirche besuchten, da sie als unrein in Körper und Seele galten. Gebaren Sie einen Jungen, mussten Sie vierzig Tage nach der Geburt dort sitzen, bei einem Mädchen 80 Tage. Danach wurden sie vom Pfarrer gesegnet. Dies wurde auch Muttersegnung genannt. Sie durften dann wieder Platz in der Kirche nehmen und wurden in die Gemeinschaft der Gemeinde wieder aufgenommen.

D

Fischer-und kavalleriebänke

An der Südseite, unter der Empore, stehen die einfachen, grau bemalten sogenannten „Fischerbänke“ aus den 1920er-Jahren. Hier saßen die Fischer von Revhusen, wenn sie zur Kirche kamen. Revhusen war ein Gebiet südlich der Eisenbahn in Ystad. Die Einwohner waren meist unter sich, versorgten aber die Bewohner von Ystad mit Fisch.

Am anderen Ende des Querschiffes, in dem heute eine Besucherecke ist, standen früher die Kavalleriebänke, auch die aus den 1920er-Jahren. Sie waren für das Personal des Kavallerieregiments vorgesehen. Die Bänke wurden aufgehoben und eingelagert.

Die Orgel

E

Die Orgelfassade wurde 1724 von Johan Jerling hergestellt. Sie ist reich mit geschnitzten Blättern und Figuren im Barockstil verziert.  Ganz oben auf der Orgelfassade kann man das Monogramm von Karl XII. sehen. Karl XII. und seine Truppen weilten einige Zeit in Ystad, bevor sie nach Narva weiterzogen. Es gibt jedoch keine ausreichende Erklärung dafür, warum sein Monogramm hier sitzt.

Die ursprüngliche Fassade wurde 1877, als eine neue Orgel den Platz einnahm, abgetragen. Die Fassade

wurde durch eine einfachere geäderte Eichenimitation ersetzt. Teile der ursprünglichen Fassade endeten auf dem Dachboden, andere Teile wurden verkauft oder verschwanden. Die übrig gebliebenen Teile wurden bei der Restaurierung 1923-24 zurückgesetzt und die Fassade wurde restauriert.

Die Orgelempore wurde im Jahr 1727 von dem Bildhauer Johan Jerling hergestellt. Deren Schranke wird von schönen Malereien mit biblischen Motiven von Carl Mört ca. 1720 geschmückt.

F

Taufkapelle

Die Taufe ist eine einfache und heilige Handlung, bei der das Wasser, die Taufworte, der Name, das Handauflegen und die Einsegnung mitteilen, dass der Mensch mit Gott in seinem Herzen zusammengehört. Bei der Taufe werden wir in eine Gemeinschaft aufgenommen, die es schon viele, viele Jahre gibt, und die weltweit zu finden ist. Die Taufe zeigt, dass alle Menschen unter der Oberfläche zusammengehören; sie gehören zusammen nach vorn und zurück in der Zeit sowie auf der ganzen Welt.

Der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche ist aus Bronze und in Lübeck von Renholdt Benning hergestellt worden.  Der Stein ruht auf drei liegenden Löwen und entlang der Oberkante des Steins befindet sich eine Inschrift. Man kann lesen, dass der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche im Jahr 1611 vom Bürgermeister Hans Tillufsen geschenkt wurde. Ursprünglich stand der Taufstein in der Heiligkreuzkapelle. Im Jahr 1820 wurde er in den Chor neben den Hochaltar umgesetzt und eine Weile stand er neben der Kanzel. Bei der Restaurierung 1923-24 wurde er in die Taufkapelle versetzt, wo er seitdem steht.

Der Altar in der Taufkapelle ist aus weiß gekalktem Ziegel mit Kalksteinscheiben hergestellt und kam hinzu, als die Kirche 1924 restauriert wurde. Zu dieser Zeit kehrte auch der schön geschnitzte Flügelaltar in die Sankt-Marien-Kirche zurück. Mehrere Jahre stand dieser im Historischen Museum in Lund.  Der Flügelaltar aus Eiche ist im gotischen Stil, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Norddeutschland hergestellt. Das Gehäuse befindet sich in gutem Zustand, aber leider fehlen die beiden Flügeltüren. In der Mitte des Altargemäldes sehen wir Jesus und Maria. Zwischen ihnen ist ein leeres Feld, in dem eine Figur, ein Kruzifix oder vielleicht ein Ziborium, d. h. ein Platz, in dem man das Abendmahlbrot aufbewahrte, gewesen sein kann. Unter Jesus und Maria sieht man die vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregorius. Rund herum sitzen in Dreiergruppen die 12 Apostel, wobei zwei von ihnen fehlen. Der Unterteil des Flügelaltars, der auch Predella genannt wird, zeigt Malereien von Jesus Geburt, Leiden, Auferstehung und Himmelfahrt. Die gezeigte Flagge ist die Flagge Christi. Das Kreuz war einmal gelb, ist aber mit der Zeit verblasst. Man nimmt an, dass die Malereien aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Innenseiten des Unterteils haben Originalmalereien in kreisförmigen Feldern, die die Propheten Jesaja, Habakuk, Jeremias und Zacharias darstellen.

Der frühgotische Kronleuchter aus Eisen in der Taufkapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist der älteste Kronleuchter der Kirche. Ursprünglich hing er in der Kirche. Er besteht aus einer runden Bodenschale mit einem mittigen Dorn für größere Wachskerzen und vier auslaufenden Armen für kleinere Kerzen. Das alles ist auf langen Eisenstangen aufgehängt, die von Eisenringen zusammengehalten werden. An der Spitze der Krone befindet sich ein Eisenkreuz. Die Krone wurde auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 ausgestellt und danach im Staatlichen Historischen Museum in Stockholm aufbewahrt. Bei der Restaurierung 1923-24 verlangte der Pfarrer Sam Stadener den Kronleuchter zurück.

Der Kinderflügelaltar im Anschluss an die Taufkapelle ist der eigene Flügelaltar der Kinder. Hier können die Kinder all die Dinge finden, mit denen die Erwachsenen während des Gottesdienstes „spielen“. Sie können sich als Bischof oder Pfarrer verkleiden, Abendmahl, Taufe, Hochzeit und Beerdigung spielen oder sich frei etwas aus den Sachen der Erwachsenen heraussuchen, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Alle Holzdetails sind von der Möbeltischlerei Västerås, die in der Tradition von Bruno Mattsson arbeitet, hergestellt. Die Textilien im Altar stammen von Berit Lundqvist, Textilberaterin im Stift Västerås.

Gleich, bevor das linke (nördliche) Seitenschiff beginnt, befindet sich ein Rest der Kirche aus der katholischen Zeit.

Während des 14. Jahrhunderts, als die Sankt-Marien-Kirche noch katholisch war, gab es einen Altar im nordöstlichen Gewölbebogen, der der Heilige-Leib-Altar genannt wurde. Das war ein Abendmahlaltar. Zu dem Altar gehörte eine Ziboriumnische, d. h. ein Platz, an dem das geweihte Brot aufbewahrt wurde. Selbiger Altar ist seit Langem verschwunden, aber das Ziborium

ist noch vorhanden. Das Gitter des Ziboriums ist rautenförmig und mit Blumen verziert. Es wird von einer Einfassung aus Kalkstein umgeben, die ein Gesicht verziert.

Ziboriumnische

G
H

Silberschrank

Die Sankt-Marien-Kirche in Ystad besitzt eine einzigartige Sammlung an Kirchensilber, zu der viele Gegenstände gehören, die von den alten Meistern von Ystad hergestellt wurden. Das sind Kelche, Patene, Hostienteller, Weinkannen, eine Taufschale, eine Taufkanne sowie Kerzenleuchter im Barockstil. Das Kirchensilber wurde der Gemeinde oftmals von wohlhabenden Gemeindemitgliedern geschenkt, weil das als eine besonders fromme Tat galt.

Im Silberschrank befinden sich zudem zwei Degen aus schwarz bemalten Eisen. Die Degen saßen früher an der Wand in der Taufkapelle, aber aufgrund des Diebstahlrisikos werden sie jetzt verschlossen aufbewahrt. Einer davon ist ein echter Karolinerdegen und gehörte Kindholtz, der Kapitän in der Arme Karl XII. war. Auf der Klinge befindet sich eine Inschrift: Carolus XII Rex Svecia. Der andere Degen gehörte dem dänischen Admiralleutnant Jöns Sivers, der eine Kaufmannstochter entführt haben und diese in Kopenhagen geheiratet haben soll. Er ist dann als Kaufmann nach Ystad zurückgekehrt und hat hier bis zu seinem Tod 1746 gelebt.

Die Heilige Dorothea

I

Über dem gemauerten Choraltar hängt ein Altaraufsatz im Barockstil, entworfen und hergestellt 1718-1733 vom Bildhauer Johan Jerling. Das Werk wurde von der Richterin und Apothekerin Anna Maria Gyllenboij bezahlt. In der Mitte des Aufsatzes ist ein Gemälde sichtbar, dass das erste Abendmahl darstellt. Das Gemälde zeigt 14 Personen: Jesus, die 12 Jünger und den Schatzmeister Carl Mört aus Lund, der das Gemälde gemalt hat. Mört malte anstelle einer Signatur sein eigenes Porträt in das Bild. (Der Mann rechts neben dem Jünger mit dem roten Mantel, das Gesicht nach links gewandt) Auf jeder Seite des Altargemäldes befinden sich marmorierte Säulen in Rot und die vier Evangelisten. Über dem Altargemälde befindet sich ein Gemälde, dass die Szene darstellt, in der Jesus im Jordan von Johannes dem Täufer getauft wird. Dieses Bild wurde ebenfalls von Carl Mört gemalt. Rund um das Gemälde liegen Symbole für Glauben und Hoffnung. Der Aufsatz wird von zwei geflügelten Genien gekrönt und zwischen ihnen das Jehovazeichen, eingerahmt von einem Glorienschein.

Im Chor vorne an der Altarschranke stehen zwei große Holzskulpturen, die Johannes und Maria darstellen. Die Skulpturen sind vom Ende des 15., Beginn des 16. Jahrhunderts. Beide Skulpturen waren bemalt, was man noch deutlich an der Johannesskulptur sehen kann. Die Johannesskulptur stand eine Zeit lang als Armenbüchse vor der Kirche. Deshalb befindet sich ein Loch so groß wie eine geballte Faust im Rücken. Diejenigen, die ein wenig Geld entbehren konnten, steckten dieses in die Johannesfigur. Das Geld kam weniger wohlhabenden Gemeindegliedern zugute. Die rote Farbe des Mantels ist Originalfarbe. Ursprünglich

standen die Figuren in der Heiligkreuzkapelle, die 1840 abgerissen wurde.

Die Chorstühle auf beiden Seiten des Altars sind aus dunkler, geölter Eiche hergestellt. Sie wurden von der Nordiska Kompaniet (schwedische Warenhauskette) in Stockholm hergestellt und während der Restaurierung in den 1920er-Jahren dort eingesetzt.  Die Stühle werden bei kleineren Zusammenkünften, wie Taufe, Hochzeit und Beerdigungen oder Messen verwendet.

Im Chorumgang, an der Wand zum Chor, befindet sich eine Kalkmalerei, die die heilige Dorothea abbildet. Dorothea ist eine der sogenannten gekrönten Jungfrauen und wurde bei Geburten und falschen Anschuldigungen angebetet.  Dorothea erlitt den Märtyrertod im Jahr 304 in Kappadokien (heutige Türkei), wo ihr Vater Senator war. Als sie geköpft werden sollte, äußerte sich der kaiserliche Jurist Theophilus ihr gegenüber höhnisch: „Sende mir einen Korb mit Früchten und Rosen aus deinem himmlischen Paradies.“ Sie versprach, es zu tun. Genau zu dem

Zeitpunkt, als sie geköpft werden sollte, erschien ein junger Mann im Purpurmantel und mit Sternen im Haar: Jesus Christus. Er trug einen Korb mit drei Äpfeln und Rosen. Dorothea forderte den jungen Mann auf, Theophilus den Korb zu geben. Theophilus wurde bekehrt und ließ sich taufen, um dann selbst ein Märtyrer zu werden. In der Kunst ist der Korb mit Früchten und Rosen das Kennzeichen Dorotheas.

Der Chor

J
K

Mittelschiff

Im Mittelschiff befinden sich die Kanzel, Kruzifixe, Kirchenbänke, Grabsteine sowie Epitaphe, d. h. Gedenktafeln von Persönlichkeiten.

Die Kanzel aus Sandstein sowie schwarzem und weißem Kalkstein in der Sankt-Marien-Kirche ist eine der hervorragendsten kirchlichen Barockarbeiten in Schonen. Sie wurde im Jahr 1626 von dem Künstler A. S. geschaffen. Es gibt eine ähnliche Kanzel des gleichen Künstlers in der Sankt-Petri-Kirche in Malmö. Ursprünglich stand die Kanzel östlicher im Kirchenschiff, wurde aber an ihren jetzigen Platz im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Sturm 1648 versetzt. Man kann noch heute die Spuren der Löcher der Kanzel westlich der Ziboriumnische im nördlichen Kirchenschiff sehen. Es ist praktisch, wenn die Kanzel in der Mitte der Kirche steht. Früher war man von der eigenen Stimmstärke des Pfarrers abhängig, damit der Klang hinausgelangen konnte. Der untere Teil der Kanzel ist aus Sandstein gemacht, ebenso die tragenden Teile. Hier finden wir Moses, der aussieht, als würde er die Kanzel tragen. Es wird angenommen, dass das Gesicht hinter Moses das des Künstlers A. S. ist, anstelle seiner Signatur. Der obere Teil der Kanzel, der sogenannte Korb, ist aus schwarzem und weißem Kalkstein hergestellt. Die fünf Reliefs des Korbes aus weißem Alabaster zeigen Passagen aus dem Leben Jesus: Verkündigung, Anbetung der Hirten, Gründung des Abendmahls, Kreuzigung und Auferstehung. Auf den Flügeln kann man Bilder der vier Evangelisten sehen. Matthäus und Markus im Westen und Lukas und Johannes im Osten. Über der Kanzel hängt ein prächtiger Baldachin aus Holz, auch vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Baldachin ist mit Engelsfiguren, liegenden Lämmern und ganz oben mit einem Hirten ausgeschmückt. Unter den vergoldeten Engeln ist das Monogramm CIV sichtbar, das für den dänischen König Christian IV steht, sowie der Text EXALTA VOCEM VT TVBA. JES 58: Erhebe deine Stimme wie eine Posaune. Des Weiteren stehen folgende Bibelworte: Wer euch hört, der hört mich. Der Herr hat gesprochen. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen. Das Wort Gottes bleibt ewiglich.

Im Aufgang zur Kanzel gibt es verschiedene eingravierte Initialen. Es wird behauptet, dass es Schüler der benachbarten Lateinschule waren, die diese eingeritzt haben.

Gegenüber der Kanzel hängt ein bemaltes Holzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das Kruzifix stellt Jesus im Augenblick des Todes dar und die Christusfigur hat sowohl Haare als auch einen Bart aus richtigem Menschenhaar. Man behauptet, dass Karl XII. eine Verordnung herausgeben ließ, dass gegenüber der Kanzel ein Kruzifix hängen sollte, sodass der Pfarrer

daran erinnert wurde, worüber er sprach.  Vermutlich hing es vor 1724 dort, wo heute das Triumphkreuz hängt.

Das Triumphkreuz im Hochgewölbe des Mittelschiffes hat eine Christusfigur mit einer Dornenkrone und vergoldetem Lendenschurz. Ursprünglich hing das Kruzifix in der Heiligkreuzkapelle.  Die Christusfigur ist wahrscheinlich vom Beginn des 16. Jahrhunderts, aber das Holzkreuz wurde 1924 ausgetauscht. Es wurde da vom Kirchenarchitekten Theodor Wåhlin entworfen und von Sigfrid Paulsson in Lund hergestellt.

Die ursprünglichen Kirchenbänke aus Eiche vom Ende des 16. Jahrhunderts waren nicht zum Sitzen gedacht, sondern zum Knien und wurden während der Renovierung 1886 entfernt. Glücklicherweise wurden die alten Seitenwände und Türen aufgehoben und als Paneele entlang der Kirchenwände angebracht. Eine der alten Seitenwände aus dem Jahr 1582 befindet sich noch im Chorumgang als Erinnerung. Als die Kirche in den 1920er-Jahren restauriert wurde, bauten man die alten Bänke mithilfe der Seitenwände und Türen nach und vervollständigte sie mit neuen Bänken aus dunkel gebeizter Kiefer. Die vordersten Bänke im Mittelschiff verfügen über Doppelbänke, sodass man sich in Richtung Kanzel umdrehen kann. Andere Bankreihen von vorn im Mittelschiff tragen die Zunftzeichen der Schmiede und Hufschmiede und auf einigen der Bankseitenwände kann man Schlüssellöcher sehen. Im 18. Jahrhundert kaufte man sich nämlich eine Bank in der Kirche und kein anderer durfte die Bank benutzen. Oft wurden die Bänke vererbt.

Der Fußboden der Kirche wurde während der Restaurierung 1925 gelegt und besteht aus handgeformtem roten Ziegel. Im Fußboden kann man auch alte Grabsteine aus Kalkstein aus dem 17. und 18. Jahrhundert sehen. Während dieses Zeitraums war es üblich, dass bürgerliche Familien sich sicherten, in Erinnerung zu bleiben und in der Kirche begraben zu werden, indem bereits zu Lebzeiten eine Grabstelle in der Kirche gekauft wurde. Es galt als Status, eine Grabstelle in der Kirche zu haben. Insgesamt gibt es 34 Grabsteine in der Kirche. Im Mittelgang liegt ein Grabstein des Kaufmanns Peter Uppendick, gestorben 1654. Wenn man hinauf zum Pfeiler schaut, sieht man ebenso ein Epitaphium, also eine Gedenktafel für Uppendick.  Die Epitaphe der Sankt-Marien-Kirche sind vor allem zur Erinnerung an die Bürgermeister der Stadt. Insgesamt gibt es 8 Epitaphe in der Kirche. Nordöstlicher Teil des Chorumgangs Richtung Chor: Drei Fragmente älterer Epitaphe über drei adlige Geschlechter: Ulfstand, Bååt und noch ein weiteres Adelsgeschlecht.

Pfeiler im Querschiff Epitaphium von 1654 für den Kaufmann Peter Uppendick och seine Hausfrau Anna Jacobsdotter.

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Die Kirche ist, wie der Name schon sagt, der Jungfrau Maria gewidmet. Sie war die Schutzpatronin der Kaufleute. Mit seiner küstennahen Lage und der Nähe zu anderen wichtigen Handelsstädten innerhalb der Hanse war Ystad während des Mittelalters eine der wichtigsten Handelsstädte in der Region.


Oberhalb der Kirchentür, im bogenförmigen, sogenannten Tympanonfeld, befindet sich ein schönes Bronzerelief, dass die Jungfrau Maria und das Jesuskind darstellt. Um sie herum sehen wir Schiffe und Stadtmotive von Ystad. Das Relief wurde von dem Künstler und Bildhauer Oscar Antonsson 1931 erschaffen. Antonsson schuf auch die Skulptur „Bäckahästen“ auf dem Stortorget in Ystad.

Die Vorhalle ist durch einen Windfang aus Holz in zwei Teile unterteilt. An der Decke des Innenteils der Vorhalle befinden sich Fragmente einer schönen Malerei, die einen Trompete blasenden Engel darstellt.

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Der Turm der Marienkirche stammt aus den Jahren 1688-89. Der ca. 60 Meter hohe Turm hat eine Kupfer bedeckte Spitze, eine vergoldete Wetterfahne und ein schwarzes Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern und Ziffern.

Turmwächter

„Gottes mächtige Hand bewahre unsere Stadt vor Feuer und Brand“

Im Turm der Marienkirche finden wir das Symbol Ystads, den Turmwächter, der seit dem 18. Jahrhundert über die Stadt wacht. Den Turmwächter gab es in vielen Städten bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Heute ist Ystad die einzige Stadt in Nordeuropa, die diese Tradition aufrechterhält.

Früher war die Aufgabe des Turmwächters lebenswichtig. Vom Turm aus hielt er Ausschau und warnte vor Feuer oder unwillkommenen Besuch, der über den Land- oder Seeweg kam. War alles friedlich, blies er jede Viertelstunde rund um die Uhr in seine Lure durch eine Öffnung im Turm. Zunächst im Norden, dann im Osten, Süden und Westen. Ein Stoß für Viertel nach, zwei Stöße für eine halbe Stunde, drei Stöße für Viertel vor und vier Stöße für eine volle Stunde. Im Falle einer Gefahr blies er stattdessen sein Warnsignal und hängte eine rote Lampe heraus oder am Tage eine Flagge, die in Richtung der Gefahr wies.

Heute ist der Turmwächter bei der Gemeinde Ystad angestellt und nur die Zeitverkündung zwischen 21.15 und 01.00 ist geblieben.

Früher konnten die Touristen hinauf in den Kirchturm gehen, aber aufgrund von Problemen bei der Evakuierung der Besucher bei Feuer ist der Kirchenturm jetzt für Besucher geschlossen.

Die Sankt-Marien-Kirche hat drei Kirchenglocken: die Großglocke, die mittlere Glocke und die Kleinglocke. Außerdem besitzt die Kirche ein Glockenspiel bestehend aus 36 Glocken.

Die Großglocke wird im Volksmund „Stora Knudan“ oder Knutsklockan genannt, aber eigentlich ist die mittlere Glocke eine richtige Knutsklockan. Die Großglocke wurde 1672 und 1778 neu gegossen.

Die mittlere Glocke ist die älteste Glocke der Sankt-Marien-Kirche. In der Glocke befindet sich eine Inschrift, auf der steht „Anodi 1558 blef Sticanuti gildisklocke stöbt“. Die Glocke wurde 1850 und 1924 neu gegossen.

Die Kleinglocke wird auch Pfarrerglocke genannt und ist wahrscheinlich 1624 in Lübeck hergestellt worden.  Wenn die Pfarrerglocke läutete, bedeutete dies, dass der Pfarrer das Haus verließ und auf dem Weg zur Kirche war. So konnten die Gemeindeglieder kommen und Termine für Hochzeiten und Taufen bestimmen, eine Umzugsbescheinigung erhalten oder andere Gemeindeangelegenheiten verrichten.

Das Glockenspiel im oberen Teil des Turmes wurde von M & E Ohlsson Glockengießerei in Ystad gegossen. Es ist damit eines der größten Glockenspiele in einer schwedischen Kirche. Das Spiel wurde 1970-71 installiert und Silvester 1970 eingeweiht. Die Melodien des Glockenspiels variieren je nach Jahreszeit und religiösen Feiertagen.

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Auf beiden Seiten der Türen der Vorhalle gibt es sogenannte Bänke für den Muttersegen.  Auf diesen Bänken mussten die Frauen, die gerade geboren hatten, sitzen, wenn sie die Kirche besuchten, da sie als unrein in Körper und Seele galten. Gebaren Sie einen Jungen, mussten Sie vierzig Tage nach der Geburt dort sitzen, bei einem

Mädchen 80 Tage. Danach wurden sie vom Pfarrer gesegnet. Dies wurde auch Muttersegnung genannt. Sie durften dann wieder Platz in der Kirche nehmen und wurden in die Gemeinschaft der Gemeinde wieder aufgenommen.

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An der Südseite, unter der Empore, stehen die einfachen, grau bemalten sogenannten „Fischerbänke“ aus den 1920er-Jahren. Hier saßen die Fischer von Revhusen, wenn sie zur Kirche kamen. Revhusen war ein Gebiet südlich der Eisenbahn in Ystad. Die Einwohner waren meist unter sich, versorgten aber die Bewohner von Ystad mit Fisch.

Am anderen Ende des Querschiffes, in dem heute eine Besucherecke ist, standen früher die Kavalleriebänke, auch die aus den 1920er-Jahren. Sie waren für das Personal des Kavallerieregiments vorgesehen. Die Bänke wurden aufgehoben und eingelagert.

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Die Orgelfassade wurde 1724 von Johan Jerling hergestellt. Sie ist reich mit geschnitzten Blättern und Figuren im Barockstil verziert.  Ganz oben auf der Orgelfassade kann man das Monogramm von Karl XII. sehen. Karl XII. und seine Truppen weilten einige Zeit in Ystad, bevor sie nach Narva weiterzogen. Es gibt jedoch keine ausreichende Erklärung dafür, warum sein Monogramm hier sitzt.

Die ursprüngliche Fassade wurde 1877, als eine neue Orgel den Platz einnahm, abgetragen. Die Fassade wurde durch eine einfachere geäderte Eichenimitation ersetzt. Teile der ursprünglichen Fassade endeten auf dem Dachboden, andere Teile wurden verkauft oder verschwanden. Die übrig gebliebenen Teile wurden bei der Restaurierung 1923-24 zurückgesetzt und die Fassade wurde restauriert.

Die Orgelempore wurde im Jahr 1727 von dem Bildhauer Johan Jerling hergestellt. Deren Schranke wird von schönen Malereien mit biblischen Motiven von Carl Mört ca. 1720 geschmückt.

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Die Taufe ist eine einfache und heilige Handlung, bei der das Wasser, die Taufworte, der Name, das Handauflegen und die Einsegnung mitteilen, dass der Mensch mit Gott in seinem Herzen zusammengehört. Bei der Taufe werden wir in eine Gemeinschaft aufgenommen, die es schon viele, viele Jahre gibt, und die weltweit zu finden ist. Die Taufe zeigt, dass

alle Menschen unter der Oberfläche zusammengehören; sie gehören zusammen nach vorn und zurück in der Zeit sowie auf der ganzen Welt.

Der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche ist aus Bronze und in Lübeck von Renholdt Benning hergestellt worden.  Der Stein ruht auf drei liegenden Löwen und entlang der Oberkante des Steins befindet sich eine Inschrift. Man kann lesen, dass der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche im Jahr 1611 vom Bürgermeister Hans Tillufsen geschenkt wurde. Ursprünglich stand der Taufstein in der Heiligkreuzkapelle. Im Jahr 1820 wurde er in den Chor neben den Hochaltar umgesetzt und eine Weile stand er neben der Kanzel. Bei der Restaurierung 1923-24 wurde er in die Taufkapelle versetzt, wo er seitdem steht.

Der Altar in der Taufkapelle ist aus weiß gekalktem Ziegel mit Kalksteinscheiben hergestellt und kam hinzu, als die Kirche 1924 restauriert wurde. Zu dieser Zeit kehrte auch der schön geschnitzte Flügelaltar in die Sankt-Marien-Kirche zurück. Mehrere Jahre stand dieser im Historischen Museum in Lund.  Der Flügelaltar aus Eiche ist im gotischen Stil, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Norddeutschland hergestellt. Das Gehäuse befindet sich in gutem Zustand, aber leider fehlen die beiden Flügeltüren. In der Mitte des Altargemäldes sehen wir Jesus und Maria. Zwischen ihnen ist ein leeres Feld, in dem eine Figur, ein Kruzifix oder vielleicht ein Ziborium, d. h. ein Platz, in dem man das Abendmahlbrot aufbewahrte, gewesen sein kann. Unter Jesus und Maria sieht man die vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregorius. Rund herum sitzen in Dreiergruppen die 12 Apostel, wobei zwei von ihnen fehlen. Der Unterteil des Flügelaltars, der auch Predella genannt wird, zeigt Malereien von Jesus Geburt, Leiden, Auferstehung und Himmelfahrt. Die gezeigte Flagge ist die Flagge Christi. Das Kreuz war einmal gelb, ist aber mit der Zeit verblasst. Man nimmt an, dass die Malereien aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Innenseiten des Unterteils haben Originalmalereien in kreisförmigen Feldern, die die Propheten Jesaja, Habakuk, Jeremias und Zacharias darstellen.

Der frühgotische Kronleuchter aus Eisen in der Taufkapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist der älteste Kronleuchter der Kirche. Ursprünglich hing er in der Kirche. Er besteht aus einer runden Bodenschale mit einem mittigen Dorn für größere Wachskerzen und vier auslaufenden Armen für kleinere Kerzen. Das alles ist auf langen Eisenstangen aufgehängt, die von Eisenringen zusammengehalten werden. An der Spitze der Krone befindet sich ein Eisenkreuz. Die Krone wurde auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 ausgestellt und danach im Staatlichen Historischen Museum in Stockholm aufbewahrt. Bei der Restaurierung 1923-24 verlangte der Pfarrer Sam Stadener den Kronleuchter zurück.

Der Kinderflügelaltar im Anschluss an die Taufkapelle ist der eigene Flügelaltar der Kinder. Hier können die Kinder all die Dinge finden, mit denen die Erwachsenen während des Gottesdienstes „spielen“. Sie können sich als Bischof oder Pfarrer verkleiden, Abendmahl, Taufe, Hochzeit und Beerdigung spielen oder sich frei etwas aus den Sachen der Erwachsenen heraussuchen, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Alle Holzdetails sind von der Möbeltischlerei Västerås, die in der Tradition von Bruno Mattsson arbeitet, hergestellt. Die Textilien im Altar stammen von Berit Lundqvist, Textilberaterin im Stift Västerås.

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Gleich, bevor das linke (nördliche) Seitenschiff beginnt, befindet sich ein Rest der Kirche aus der katholischen Zeit. Während des 14. Jahrhunderts, als die Sankt-Marien-Kirche noch katholisch war, gab es einen Altar im nordöstlichen Gewölbebogen, der der Heilige-Leib-Altar genannt wurde. Das war ein Abendmahlaltar.

Die Sankt-Marien-Kirche in Ystad besitzt eine einzigartige Sammlung an Kirchensilber, zu der viele Gegenstände gehören, die von den alten Meistern von Ystad hergestellt wurden. Das sind Kelche, Patene, Hostienteller, Weinkannen, eine Taufschale, eine Taufkanne sowie Kerzenleuchter im Barockstil. Das Kirchensilber wurde der Gemeinde oftmals von wohlhabenden Gemeindemitgliedern geschenkt, weil das als eine besonders fromme Tat galt.

Im Silberschrank befinden sich zudem zwei Degen aus schwarz bemalten Eisen. Die Degen saßen früher an der Wand in der Taufkapelle, aber aufgrund des

Diebstahlrisikos werden sie jetzt verschlossen aufbewahrt. Einer davon ist ein echter Karolinerdegen und gehörte Kindholtz, der Kapitän in der Arme Karl XII. war. Auf der Klinge befindet sich eine Inschrift: Carolus XII Rex Svecia. Der andere Degen gehörte dem dänischen Admiralleutnant Jöns Sivers, der eine Kaufmannstochter entführt haben und diese in Kopenhagen geheiratet haben soll. Er ist dann als Kaufmann nach Ystad zurückgekehrt und hat hier bis zu seinem Tod 1746 gelebt.

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Zu dem Altar gehörte eine Ziboriumnische, d. h. ein Platz, an dem das geweihte Brot aufbewahrt wurde. Selbiger Altar ist seit Langem verschwunden, aber das Ziborium ist noch vorhanden. Das Gitter des Ziboriums ist rautenförmig und mit Blumen verziert. Es wird von einer Einfassung aus Kalkstein umgeben, die ein Gesicht verziert.

Im Chorumgang, an der Wand zum Chor, befindet sich eine Kalkmalerei, die die heilige Dorothea abbildet. Dorothea ist eine der sogenannten gekrönten Jungfrauen und wurde bei Geburten und falschen Anschuldigungen angebetet.  Dorothea erlitt den Märtyrertod im Jahr 304 in Kappadokien (heutige


Türkei), wo ihr Vater Senator war. Als sie geköpft werden sollte, äußerte sich der kaiserliche Jurist Theophilus ihr gegenüber höhnisch: „Sende mir einen Korb mit Früchten und Rosen aus deinem himmlischen Paradies.“ Sie versprach, es zu tun. Genau zu dem Zeitpunkt, als sie geköpft werden sollte, erschien ein junger Mann im Purpurmantel und mit Sternen im Haar: Jesus Christus. Er trug einen Korb mit drei Äpfeln und Rosen. Dorothea forderte den jungen Mann auf, Theophilus den Korb zu geben. Theophilus wurde bekehrt und ließ sich taufen, um dann selbst ein Märtyrer zu werden. In der Kunst ist der Korb mit Früchten und Rosen das Kennzeichen Dorotheas.

Über dem gemauerten Choraltar hängt ein Altaraufsatz im Barockstil, entworfen und hergestellt 1718-1733 vom Bildhauer Johan Jerling. Das Werk wurde von der Richterin und Apothekerin Anna Maria Gyllenboij bezahlt. In der Mitte des Aufsatzes ist ein Gemälde sichtbar, dass das erste Abendmahl darstellt. Das Gemälde zeigt 14 Personen: Jesus, die 12 Jünger und den Schatzmeister Carl Mört aus Lund, der das Gemälde gemalt hat. Mört malte anstelle einer Signatur sein eigenes Porträt in das Bild. (Der Mann rechts neben dem Jünger mit dem roten Mantel, das Gesicht nach links gewandt) Auf jeder Seite des Altargemäldes befinden sich marmorierte Säulen in Rot und die vier Evangelisten. Über dem Altargemälde befindet sich ein Gemälde, dass die Szene darstellt, in der Jesus im Jordan von Johannes dem Täufer

getauft wird. Dieses Bild wurde ebenfalls von Carl Mört gemalt.

Rund um das Gemälde liegen Symbole für Glauben und Hoffnung. Der Aufsatz wird von zwei geflügelten Genien gekrönt und zwischen ihnen das Jehovazeichen, eingerahmt von einem Glorienschein.

Im Chor vorne an der Altarschranke stehen zwei große Holzskulpturen, die Johannes und Maria darstellen. Die Skulpturen sind vom Ende des 15., Beginn des 16. Jahrhunderts. Beide Skulpturen waren bemalt, was man noch deutlich an der Johannesskulptur sehen kann. Die Johannesskulptur stand eine Zeit lang als Armenbüchse vor der Kirche. Deshalb befindet sich ein Loch so groß wie eine geballte Faust im Rücken. Diejenigen, die ein wenig Geld entbehren konnten, steckten dieses in die Johannesfigur. Das Geld kam weniger wohlhabenden Gemeindegliedern zugute. Die rote Farbe des Mantels ist Originalfarbe. Ursprünglich standen die Figuren in der Heiligkreuzkapelle, die 1840 abgerissen wurde.

Die Chorstühle auf beiden Seiten des Altars sind aus dunkler, geölter Eiche hergestellt. Sie wurden von der Nordiska Kompaniet (schwedische Warenhauskette) in Stockholm hergestellt und während der Restaurierung in den 1920er-Jahren dort eingesetzt.  Die Stühle werden bei kleineren Zusammenkünften, wie Taufe, Hochzeit und Beerdigungen oder Messen verwendet.

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Im Mittelschiff befinden sich die Kanzel, Kruzifixe, Kirchenbänke, Grabsteine sowie Epitaphe, d. h. Gedenktafeln von Persönlichkeiten.

Die Kanzel aus Sandstein sowie schwarzem und weißem Kalkstein in der Sankt-Marien-Kirche ist eine der hervorragendsten kirchlichen Barockarbeiten in Schonen. Sie wurde im Jahr 1626 von dem Künstler A. S. geschaffen. Es gibt eine ähnliche Kanzel des gleichen Künstlers in der Sankt-Petri-Kirche in Malmö. Ursprünglich stand die Kanzel östlicher im Kirchenschiff, wurde aber an ihren jetzigen Platz im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Sturm 1648 versetzt. Man kann noch heute die Spuren der Löcher der Kanzel westlich der Ziboriumnische im nördlichen Kirchenschiff sehen. Es ist praktisch, wenn die Kanzel in der Mitte der Kirche steht. Früher war man von der eigenen Stimmstärke des Pfarrers abhängig, damit der Klang hinausgelangen konnte. Der untere Teil der Kanzel ist aus Sandstein gemacht, ebenso die tragenden Teile. Hier finden wir Moses, der aussieht, als würde er die Kanzel tragen. Es wird angenommen, dass das Gesicht hinter Moses das des Künstlers A. S. ist, anstelle seiner Signatur. Der obere Teil der Kanzel, der sogenannte Korb, ist aus schwarzem und weißem Kalkstein hergestellt. Die fünf Reliefs des Korbes aus weißem Alabaster zeigen Passagen aus dem Leben Jesus: Verkündigung, Anbetung der Hirten, Gründung des Abendmahls, Kreuzigung und Auferstehung. Auf den Flügeln kann man Bilder der vier Evangelisten sehen. Matthäus und Markus im Westen und Lukas und Johannes im Osten. Über der Kanzel hängt ein prächtiger Baldachin aus Holz, auch vom

Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Baldachin ist mit Engelsfiguren, liegenden Lämmern und ganz oben mit einem Hirten ausgeschmückt. Unter den vergoldeten Engeln ist das Monogramm CIV sichtbar, das für den dänischen König Christian IV steht, sowie der Text EXALTA VOCEM VT TVBA. JES 58: Erhebe deine Stimme wie eine Posaune. Des Weiteren stehen folgende Bibelworte: Wer euch hört, der hört mich. Der Herr hat gesprochen. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen. Das Wort Gottes bleibt ewiglich.

Im Aufgang zur Kanzel gibt es verschiedene eingravierte Initialen. Es wird behauptet, dass es Schüler der benachbarten Lateinschule waren, die diese eingeritzt haben.

Gegenüber der Kanzel hängt ein bemaltes Holzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das Kruzifix stellt Jesus im Augenblick des Todes dar und die Christusfigur hat sowohl Haare als auch einen Bart aus richtigem Menschenhaar. Man behauptet, dass Karl XII. eine Verordnung herausgeben ließ, dass gegenüber der Kanzel ein Kruzifix hängen sollte, sodass der Pfarrer daran erinnert wurde, worüber er sprach.  Vermutlich hing es vor 1724 dort, wo heute das Triumphkreuz hängt.

Das Triumphkreuz im Hochgewölbe des Mittelschiffes hat eine Christusfigur mit einer Dornenkrone und vergoldetem Lendenschurz. Ursprünglich hing das Kruzifix in der Heiligkreuzkapelle.  Die Christusfigur ist wahrscheinlich vom Beginn des 16. Jahrhunderts, aber das Holzkreuz wurde 1924 ausgetauscht. Es wurde da vom Kirchenarchitekten Theodor Wåhlin entworfen und von Sigfrid Paulsson in Lund hergestellt.

Die ursprünglichen Kirchenbänke aus Eiche vom Ende des 16. Jahrhunderts waren nicht zum Sitzen gedacht, sondern zum Knien und wurden während der Renovierung 1886 entfernt. Glücklicherweise wurden die alten Seitenwände und Türen aufgehoben und als Paneele entlang der Kirchenwände angebracht. Eine der alten Seitenwände aus dem Jahr 1582 befindet sich noch im Chorumgang als Erinnerung. Als die Kirche in den 1920er-Jahren restauriert wurde, bauten man die alten Bänke mithilfe der Seitenwände und Türen nach und vervollständigte sie mit neuen Bänken aus dunkel gebeizter Kiefer. Die vordersten Bänke im Mittelschiff verfügen über Doppelbänke, sodass man sich in Richtung Kanzel umdrehen kann. Andere Bankreihen von vorn im Mittelschiff tragen die Zunftzeichen der Schmiede und Hufschmiede und auf einigen der Bankseitenwände kann man Schlüssellöcher sehen. Im 18. Jahrhundert kaufte man sich nämlich eine Bank in der Kirche und kein anderer durfte die Bank benutzen. Oft wurden die Bänke vererbt.

Der Fußboden der Kirche wurde während der Restaurierung 1925 gelegt und besteht aus handgeformtem roten Ziegel. Im Fußboden kann man auch alte Grabsteine aus Kalkstein aus dem 17. und 18. Jahrhundert sehen. Während dieses Zeitraums war es üblich, dass bürgerliche Familien sich sicherten, in Erinnerung zu bleiben und in der Kirche begraben zu werden, indem bereits zu Lebzeiten eine Grabstelle in der Kirche gekauft wurde. Es galt als Status, eine Grabstelle in der Kirche zu haben. Insgesamt gibt es 34 Grabsteine in der Kirche. Im Mittelgang liegt ein Grabstein des Kaufmanns Peter Uppendick, gestorben 1654. Wenn man hinauf zum Pfeiler schaut, sieht man ebenso ein Epitaphium, also eine Gedenktafel für Uppendick.
Die Epitaphe der Sankt-Marien-Kirche sind vor allem zur Erinnerung an die Bürgermeister der Stadt.

Insgesamt gibt es 8 Epitaphe in der Kirche.

Nordöstlicher Teil des Chorumgangs Richtung Chor: Drei Fragmente älterer Epitaphe über drei adlige Geschlechter: Ulfstand, Bååt und noch ein weiteres Adelsgeschlecht.

Kirchentür und Vorhalle

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Willkommen in der Sankt-Marien-Kirche. Sie befinden sich im ältesten Gebäude Ystads und in einer der ältesten Backsteinkirchen Schonens. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert aus handgeformtem roten Ziegel erbaut. Ein relativ kleiner Teil der ursprünglichen Kirche ist noch heute vorhanden. Das meiste, was wir heutzutage sehen, stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Turm

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Die Kirche ist, wie der Name schon sagt, der Jungfrau Maria gewidmet. Sie war die Schutzpatronin der Kaufleute. Mit seiner küstennahen Lage und der Nähe zu anderen wichtigen Handelsstädten innerhalb der Hanse war Ystad während des Mittelalters eine der wichtigsten Handelsstädte in der Region.

Oberhalb der Kirchentür, im bogenförmigen, sogenannten Tympanonfeld, befindet sich ein schönes Bronzerelief, dass die Jungfrau Maria und das Jesuskind darstellt. Um sie herum sehen wir Schiffe und Stadtmotive von Ystad. Das Relief wurde von dem Künstler und Bildhauer Oscar Antonsson 1931 erschaffen. Antonsson schuf auch die Skulptur „Bäckahästen“ auf dem Stortorget in Ystad.

Die Vorhalle ist durch einen Windfang aus Holz in zwei Teile unterteilt. An der Decke des Innenteils der Vorhalle befinden sich Fragmente einer schönen Malerei, die einen Trompete blasenden Engel darstellt.

Der Turm der Marienkirche stammt aus den Jahren 1688-89. Der ca. 60 Meter hohe Turm hat eine Kupfer bedeckte Spitze, eine vergoldete Wetterfahne und ein schwarzes Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern und Ziffern.

Turmwächter

„Gottes mächtige Hand bewahre unsere Stadt vor Feuer und Brand“

Im Turm der Marienkirche finden wir das Symbol Ystads, den Turmwächter, der seit dem 18. Jahrhundert über die Stadt wacht. Den Turmwächter gab es in vielen Städten bis weit in das 19. Jahrhundert hinein. Heute ist Ystad die einzige Stadt in Nordeuropa, die diese Tradition aufrechterhält.

Früher war die Aufgabe des Turmwächters lebenswichtig. Vom Turm aus hielt er Ausschau und warnte vor Feuer oder unwillkommenen Besuch, der über den Land- oder Seeweg kam. War alles friedlich, blies er jede Viertelstunde rund um die Uhr in seine Lure durch eine Öffnung im Turm. Zunächst im Norden, dann im Osten, Süden und Westen. Ein Stoß für Viertel nach, zwei Stöße für eine halbe Stunde, drei Stöße für Viertel vor und vier Stöße für eine volle Stunde. Im Falle einer Gefahr blies er stattdessen sein Warnsignal und hängte eine rote Lampe heraus oder am Tage eine Flagge, die in Richtung der Gefahr wies.

Heute ist der Turmwächter bei der Gemeinde Ystad angestellt und nur die Zeitverkündung zwischen 21.15 und 01.00 ist geblieben.

Früher konnten die Touristen hinauf in den Kirchturm gehen, aber aufgrund von Problemen bei der Evakuierung der Besucher bei Feuer ist der Kirchenturm jetzt für Besucher geschlossen.

Die Sankt-Marien-Kirche hat drei Kirchenglocken: die Großglocke, die mittlere Glocke und die Kleinglocke. Außerdem besitzt die Kirche ein Glockenspiel bestehend aus 36 Glocken.

Die Großglocke wird im Volksmund „Stora Knudan“ oder Knutsklockan genannt, aber eigentlich ist die mittlere Glocke eine richtige Knutsklockan. Die Großglocke wurde 1672 und 1778 neu gegossen.

Die mittlere Glocke ist die älteste Glocke der Sankt-Marien-Kirche. In der Glocke befindet sich eine Inschrift, auf der steht „Anodi 1558 blef Sticanuti gildisklocke stöbt“. Die Glocke wurde 1850 und 1924 neu gegossen.

Die Kleinglocke wird auch Pfarrerglocke genannt und ist wahrscheinlich 1624 in Lübeck hergestellt worden.  Wenn die Pfarrerglocke läutete, bedeutete dies, dass der Pfarrer das Haus verließ und auf dem Weg zur Kirche war. So konnten die Gemeindeglieder kommen und Termine für Hochzeiten und Taufen bestimmen, eine Umzugsbescheinigung erhalten oder andere Gemeindeangelegenheiten verrichten.

Das Glockenspiel im oberen Teil des Turmes wurde von M & E Ohlsson Glockengießerei in Ystad gegossen. Es ist damit eines der größten Glockenspiele in einer schwedischen Kirche. Das Spiel wurde 1970-71 installiert und Silvester 1970 eingeweiht. Die Melodien des Glockenspiels variieren je nach Jahreszeit und religiösen Feiertagen.

Glockengeläut

In früheren Zeiten hatten Glocken eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie läuteten aus Freude und Trauer, aber auch zur Warnung in Kriegszeiten und bei Bränden. Die Kirchenglocken halfen den Menschen, die Tageszeit einzuhalten und läuteten die wichtigen freien Tage ein. Verschiedene Kirchen haben unterschiedliche Bräuche des Läutens, oft mit regionaler Prägung.

Die Glocken der Sankt-Marien-Kirche läuteten jede volle Stunde, um die Zeit anzugeben, aber auch nach einigen regionalen Traditionen. Historisch gesehen läuteten die Glocken der Marienkirche, wenn sich die Stadtpforten Ystads öffneten und schlossen, um zu kennzeichnen, dass der Handel begann und endete. Diese Tradition gibt es bis heute, auch wenn das Abendläuten um eine Stunde verschoben wurde, damit mögliche Konzerte in der Kirche nicht gestört werden.

Die mittlere Glocke und die Kleinglocke läuten täglich 08.01-08.06 Uhr und 21.01-21.06 Uhr.

Am Samstag läuten sie auch 13.01-13.06 Uhr. Kjell Barnekow, Kirchenpfarrer in Ystad Ende der 70er-Jahre bis Anfang der 80er-Jahre entschied, dass das Wochenende nicht mehr 18 eingeläutet werden sollte, sondern stattdessen um 13 Uhr, da dann die Menschen aufhörten zu arbeiten und so das Wochenende beginnen konnten.

Das Glockenspiel läutet 09.00, 12.00 und 20.00 Uhr von Montag bis Samstag. Sonntags läutet das Glockenspiel 10.00 Uhr, 13.00 Uhr und 20.00 Uhr.

Besonderes Geläut

Knudsgilde um den 10. Januar jeden Jahres – die Großglocke läutet von 16.30 bis 17.00 Uhr, während sich die Gilde versammelt.

Läuten der Totenglocke 11.00 Uhr an dem Tag, an dem das Totengeläut bestellt wurde. 10 Minuten für alle Verstorbenen.

Bänkefürder Muttersegen

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Auf beiden Seiten der Türen der Vorhalle gibt es sogenannte Bänke für den Muttersegen.  Auf diesen Bänken mussten die Frauen, die gerade geboren hatten, sitzen, wenn sie die Kirche besuchten, da sie als unrein in Körper und Seele galten. Gebaren Sie einen Jungen, mussten Sie vierzig Tage nach der Geburt dort sitzen, bei einem Mädchen 80 Tage. Danach wurden sie vom Pfarrer gesegnet. Dies wurde auch Muttersegnung genannt. Sie durften dann wieder Platz in der Kirche nehmen und wurden in die Gemeinschaft der Gemeinde wieder aufgenommen.

Fischer- und Kavalleriebänke

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An der Südseite, unter der Empore, stehen die einfachen, grau bemalten sogenannten „Fischerbänke“ aus den 1920er-Jahren. Hier saßen die Fischer von Revhusen, wenn sie zur Kirche kamen. Revhusen war ein Gebiet südlich der Eisenbahn in Ystad. Die Einwohner waren meist unter sich, versorgten aber die Bewohner von Ystad mit Fisch.

Am anderen Ende des Querschiffes, in dem heute eine Besucherecke ist, standen früher die Kavalleriebänke, auch die aus den 1920er-Jahren. Sie waren für das Personal des Kavallerieregiments vorgesehen. Die Bänke wurden aufgehoben und eingelagert.

Die Orgel

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Die Orgelfassade wurde 1724 von Johan Jerling hergestellt. Sie ist reich mit geschnitzten Blättern und Figuren im Barockstil verziert.  Ganz oben auf der Orgelfassade kann man das Monogramm von Karl XII. sehen. Karl XII. und seine Truppen weilten einige Zeit in Ystad, bevor sie nach Narva weiterzogen. Es gibt jedoch keine ausreichende Erklärung dafür, warum sein Monogramm hier sitzt.

Die ursprüngliche Fassade wurde 1877, als eine neue Orgel den Platz einnahm, abgetragen. Die Fassade wurde durch eine einfachere geäderte Eichenimitation ersetzt. Teile der ursprünglichen Fassade endeten auf dem Dachboden, andere Teile wurden verkauft oder verschwanden. Die übrig gebliebenen Teile wurden bei der Restaurierung 1923-24 zurückgesetzt und die Fassade wurde restauriert.

Die Orgelempore wurde im Jahr 1727 von dem Bildhauer Johan Jerling hergestellt. Deren Schranke wird von schönen Malereien mit biblischen Motiven von Carl Mört ca. 1720 geschmückt.

Taufkapelle

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Die Taufe ist eine einfache und heilige Handlung, bei der das Wasser, die Taufworte, der Name, das Handauflegen und die Einsegnung mitteilen, dass der Mensch mit Gott in seinem Herzen zusammengehört. Bei der Taufe werden wir in eine Gemeinschaft aufgenommen, die es schon viele, viele Jahre gibt, und die weltweit zu finden ist. Die Taufe zeigt, dass alle Menschen unter der Oberfläche zusammengehören; sie gehören zusammen nach vorn und zurück in der Zeit sowie auf der ganzen Welt.

Der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche ist aus Bronze und in Lübeck von Renholdt Benning hergestellt worden.  Der Stein ruht auf drei liegenden Löwen und entlang der Oberkante des Steins befindet sich eine Inschrift. Man kann lesen, dass der Taufstein der Sankt-Marien-Kirche im Jahr 1611 vom Bürgermeister Hans Tillufsen geschenkt wurde. Ursprünglich stand der Taufstein in der Heiligkreuzkapelle. Im Jahr 1820 wurde er in den Chor neben den Hochaltar umgesetzt und eine Weile stand er neben der Kanzel. Bei der Restaurierung 1923-24 wurde er in die Taufkapelle versetzt, wo er seitdem steht.

Der Altar in der Taufkapelle ist aus weiß gekalktem Ziegel mit Kalksteinscheiben hergestellt und kam hinzu, als die Kirche 1924 restauriert wurde. Zu dieser Zeit kehrte auch der schön geschnitzte Flügelaltar in die Sankt-Marien-Kirche zurück. Mehrere Jahre stand dieser im Historischen Museum in Lund.  Der Flügelaltar aus Eiche ist im gotischen Stil, wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Norddeutschland hergestellt. Das Gehäuse befindet sich in gutem Zustand, aber leider fehlen die beiden Flügeltüren. In der Mitte des Altargemäldes sehen wir Jesus und Maria. Zwischen ihnen ist ein leeres Feld, in dem eine Figur, ein Kruzifix oder vielleicht ein Ziborium, d. h. ein Platz, in dem man das Abendmahlbrot aufbewahrte, gewesen sein kann. Unter Jesus und Maria sieht man die vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregorius. Rund herum sitzen in Dreiergruppen die 12 Apostel, wobei zwei von ihnen fehlen. Der Unterteil des Flügelaltars, der auch Predella genannt wird, zeigt Malereien von Jesus Geburt, Leiden, Auferstehung und Himmelfahrt. Die gezeigte Flagge ist die Flagge Christi. Das Kreuz war einmal gelb, ist aber mit der Zeit verblasst. Man nimmt an, dass die Malereien aus dem 18. Jahrhundert stammen. Die Innenseiten des Unterteils haben Originalmalereien in kreisförmigen Feldern, die die Propheten Jesaja, Habakuk, Jeremias und Zacharias darstellen.

Der frühgotische Kronleuchter aus Eisen in der Taufkapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist der älteste Kronleuchter der Kirche. Ursprünglich hing er in der Kirche. Er besteht aus einer runden Bodenschale mit einem mittigen Dorn für größere Wachskerzen und vier auslaufenden Armen für kleinere Kerzen. Das alles ist auf langen Eisenstangen aufgehängt, die von Eisenringen zusammengehalten werden. An der Spitze der Krone befindet sich ein Eisenkreuz. Die Krone wurde auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 ausgestellt und danach im Staatlichen Historischen Museum in Stockholm aufbewahrt. Bei der Restaurierung 1923-24 verlangte der Pfarrer Sam Stadener den Kronleuchter zurück.

Der Kinderflügelaltar im Anschluss an die Taufkapelle ist der eigene Flügelaltar der Kinder. Hier können die Kinder all die Dinge finden, mit denen die Erwachsenen während des Gottesdienstes „spielen“. Sie können sich als Bischof oder Pfarrer verkleiden, Abendmahl, Taufe, Hochzeit und Beerdigung spielen oder sich frei etwas aus den Sachen der Erwachsenen heraussuchen, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen. Alle Holzdetails sind von der Möbeltischlerei Västerås, die in der Tradition von Bruno Mattsson arbeitet, hergestellt. Die Textilien im Altar stammen von Berit Lundqvist, Textilberaterin im Stift Västerås.

Ziboriumnische

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Gleich, bevor das linke (nördliche) Seitenschiff beginnt, befindet sich ein Rest der Kirche aus der katholischen Zeit.

Während des 14. Jahrhunderts, als die Sankt-Marien-Kirche noch katholisch war, gab es einen Altar im nordöstlichen Gewölbebogen, der der Heilige-Leib-Altar genannt wurde. Das war ein Abendmahlaltar. Zu dem Altar gehörte eine Ziboriumnische, d. h. ein Platz, an dem das geweihte Brot aufbewahrt wurde. Selbiger Altar ist seit Langem verschwunden, aber das Ziborium ist noch vorhanden. Das Gitter des Ziboriums ist rautenförmig und mit Blumen verziert. Es wird von einer Einfassung aus Kalkstein umgeben, die ein Gesicht verziert.

Silberschrank

H

Die Sankt-Marien-Kirche in Ystad besitzt eine einzigartige Sammlung an Kirchensilber, zu der viele Gegenstände gehören, die von den alten Meistern von Ystad hergestellt wurden. Das sind Kelche, Patene, Hostienteller, Weinkannen, eine Taufschale, eine Taufkanne sowie Kerzenleuchter im Barockstil. Das Kirchensilber wurde der Gemeinde oftmals von wohlhabenden Gemeindemitgliedern geschenkt, weil das als eine besonders fromme Tat galt.

Im Silberschrank befinden sich zudem zwei Degen aus schwarz bemalten Eisen. Die Degen saßen früher an der Wand in der Taufkapelle, aber aufgrund des Diebstahlrisikos werden sie jetzt verschlossen aufbewahrt. Einer davon ist ein echter Karolinerdegen und gehörte Kindholtz, der Kapitän in der Arme Karl XII. war. Auf der Klinge befindet sich eine Inschrift: Carolus XII Rex Svecia. Der andere Degen gehörte dem dänischen Admiralleutnant Jöns Sivers, der eine Kaufmannstochter entführt haben und diese in Kopenhagen geheiratet haben soll. Er ist dann als Kaufmann nach Ystad zurückgekehrt und hat hier bis zu seinem Tod 1746 gelebt.

Die Heilige Dorothea

I

Im Chorumgang, an der Wand zum Chor, befindet sich eine Kalkmalerei, die die heilige Dorothea abbildet. Dorothea ist eine der sogenannten gekrönten Jungfrauen und wurde bei Geburten und falschen Anschuldigungen angebetet.  Dorothea erlitt den Märtyrertod im Jahr 304 in Kappadokien (heutige Türkei), wo ihr Vater Senator war. Als sie geköpft werden sollte, äußerte sich der kaiserliche Jurist Theophilus ihr gegenüber höhnisch: „Sende mir einen Korb mit Früchten und Rosen aus deinem himmlischen Paradies.“ Sie versprach, es zu tun. Genau zu dem Zeitpunkt, als sie geköpft werden sollte, erschien ein junger Mann im Purpurmantel und mit Sternen im Haar: Jesus Christus. Er trug einen Korb mit drei Äpfeln und Rosen. Dorothea forderte den jungen Mann auf, Theophilus den Korb zu geben. Theophilus wurde bekehrt und ließ sich taufen, um dann selbst ein Märtyrer zu werden. In der Kunst ist der Korb mit Früchten und Rosen das Kennzeichen Dorotheas.

Der Chor

J

Über dem gemauerten Choraltar hängt ein Altaraufsatz im Barockstil, entworfen und hergestellt 1718-1733 vom Bildhauer Johan Jerling. Das Werk wurde von der Richterin und Apothekerin Anna Maria Gyllenboij bezahlt. In der Mitte des Aufsatzes ist ein Gemälde sichtbar, dass das erste Abendmahl darstellt. Das Gemälde zeigt 14 Personen: Jesus, die 12 Jünger und den Schatzmeister Carl Mört aus Lund, der das Gemälde gemalt hat. Mört malte anstelle einer Signatur sein eigenes Porträt in das Bild. (Der Mann rechts neben dem Jünger mit dem roten Mantel, das Gesicht nach links gewandt) Auf jeder Seite des Altargemäldes befinden sich marmorierte Säulen in Rot und die vier Evangelisten. Über dem Altargemälde befindet sich ein Gemälde, dass die Szene darstellt, in der Jesus im Jordan von Johannes dem Täufer getauft wird. Dieses Bild wurde ebenfalls von Carl Mört gemalt. Rund um das Gemälde liegen Symbole für Glauben und Hoffnung. Der Aufsatz wird von zwei geflügelten Genien gekrönt und zwischen ihnen das Jehovazeichen, eingerahmt von einem Glorienschein.

Im Chor vorne an der Altarschranke stehen zwei große Holzskulpturen, die Johannes und Maria darstellen. Die Skulpturen sind vom Ende des 15., Beginn des 16. Jahrhunderts. Beide Skulpturen waren bemalt, was man noch deutlich an der Johannesskulptur sehen kann. Die Johannesskulptur stand eine Zeit lang als Armenbüchse vor der Kirche. Deshalb befindet sich ein Loch so groß wie eine geballte Faust im Rücken. Diejenigen, die ein wenig Geld entbehren konnten, steckten dieses in die Johannesfigur. Das Geld kam weniger wohlhabenden Gemeindegliedern zugute. Die rote Farbe des Mantels ist Originalfarbe. Ursprünglich standen die Figuren in der Heiligkreuzkapelle, die 1840 abgerissen wurde.

Die Chorstühle auf beiden Seiten des Altars sind aus dunkler, geölter Eiche hergestellt. Sie wurden von der Nordiska Kompaniet (schwedische Warenhauskette) in Stockholm hergestellt und während der Restaurierung in den 1920er-Jahren dort eingesetzt.  Die Stühle werden bei kleineren Zusammenkünften, wie Taufe, Hochzeit und Beerdigungen oder Messen verwendet.

Mittelschiff

K

Im Mittelschiff befinden sich die Kanzel, Kruzifixe, Kirchenbänke, Grabsteine sowie Epitaphe, d. h. Gedenktafeln von Persönlichkeiten.

Die Kanzel aus Sandstein sowie schwarzem und weißem Kalkstein in der Sankt-Marien-Kirche ist eine der hervorragendsten kirchlichen Barockarbeiten in Schonen. Sie wurde im Jahr 1626 von dem Künstler A. S. geschaffen. Es gibt eine ähnliche Kanzel des gleichen Künstlers in der Sankt-Petri-Kirche in Malmö. Ursprünglich stand die Kanzel östlicher im Kirchenschiff, wurde aber an ihren jetzigen Platz im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach dem Sturm 1648 versetzt. Man kann noch heute die Spuren der Löcher der Kanzel westlich der Ziboriumnische im nördlichen Kirchenschiff sehen. Es ist praktisch, wenn die Kanzel in der Mitte der Kirche steht. Früher war man von der eigenen Stimmstärke des Pfarrers abhängig, damit der Klang hinausgelangen konnte. Der untere Teil der Kanzel ist aus Sandstein gemacht, ebenso die tragenden Teile. Hier finden wir Moses, der aussieht, als würde er die Kanzel tragen. Es wird angenommen, dass das Gesicht hinter Moses das des Künstlers A. S. ist, anstelle seiner Signatur. Der obere Teil der Kanzel, der sogenannte Korb, ist aus schwarzem und weißem Kalkstein hergestellt. Die fünf Reliefs des Korbes aus weißem Alabaster zeigen Passagen aus dem Leben Jesus: Verkündigung, Anbetung der Hirten, Gründung des Abendmahls, Kreuzigung und Auferstehung. Auf den Flügeln kann man Bilder der vier Evangelisten sehen. Matthäus und Markus im Westen und Lukas und Johannes im Osten. Über der Kanzel hängt ein prächtiger Baldachin aus Holz, auch vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Baldachin ist mit Engelsfiguren, liegenden Lämmern und ganz oben mit einem Hirten ausgeschmückt. Unter den vergoldeten Engeln ist das Monogramm CIV sichtbar, das für den dänischen König Christian IV steht, sowie der Text EXALTA VOCEM VT TVBA. JES 58: Erhebe deine Stimme wie eine Posaune. Des Weiteren stehen folgende Bibelworte: Wer euch hört, der hört mich. Der Herr hat gesprochen. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen. Das Wort Gottes bleibt ewiglich.

Im Aufgang zur Kanzel gibt es verschiedene eingravierte Initialen. Es wird behauptet, dass es Schüler der benachbarten Lateinschule waren, die diese eingeritzt haben.

Gegenüber der Kanzel hängt ein bemaltes Holzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das Kruzifix stellt Jesus im Augenblick des Todes dar und die Christusfigur hat sowohl Haare als auch einen Bart aus richtigem Menschenhaar. Man behauptet, dass Karl XII. eine Verordnung herausgeben ließ, dass gegenüber der Kanzel ein Kruzifix hängen sollte, sodass der Pfarrer daran erinnert wurde, worüber er sprach.  Vermutlich hing es vor 1724 dort, wo heute das Triumphkreuz hängt.

Das Triumphkreuz im Hochgewölbe des Mittelschiffes hat eine Christusfigur mit einer Dornenkrone und vergoldetem Lendenschurz. Ursprünglich hing das Kruzifix in der Heiligkreuzkapelle.  Die Christusfigur ist wahrscheinlich vom Beginn des 16. Jahrhunderts, aber das Holzkreuz wurde 1924 ausgetauscht. Es wurde da vom Kirchenarchitekten Theodor Wåhlin entworfen und von Sigfrid Paulsson in Lund hergestellt.

Die ursprünglichen Kirchenbänke aus Eiche vom Ende des 16. Jahrhunderts waren nicht zum Sitzen gedacht, sondern zum Knien und wurden während der Renovierung 1886 entfernt. Glücklicherweise wurden die alten Seitenwände und Türen aufgehoben und als Paneele entlang der Kirchenwände angebracht. Eine der alten Seitenwände aus dem Jahr 1582 befindet sich noch im Chorumgang als Erinnerung. Als die Kirche in den 1920er-Jahren restauriert wurde, bauten man die alten Bänke mithilfe der Seitenwände und Türen nach und vervollständigte sie mit neuen Bänken aus dunkel gebeizter Kiefer. Die vordersten Bänke im Mittelschiff verfügen über Doppelbänke, sodass man sich in Richtung Kanzel umdrehen kann. Andere Bankreihen von vorn im Mittelschiff tragen die Zunftzeichen der Schmiede und Hufschmiede und auf einigen der Bankseitenwände kann man Schlüssellöcher sehen. Im 18. Jahrhundert kaufte man sich nämlich eine Bank in der Kirche und kein anderer durfte die Bank benutzen. Oft wurden die Bänke vererbt.

Der Fußboden der Kirche wurde während der Restaurierung 1925 gelegt und besteht aus handgeformtem roten Ziegel. Im Fußboden kann man auch alte Grabsteine aus Kalkstein aus dem 17. und 18. Jahrhundert sehen. Während dieses Zeitraums war es üblich, dass bürgerliche Familien sich sicherten, in Erinnerung zu bleiben und in der Kirche begraben zu werden, indem bereits zu Lebzeiten eine Grabstelle in der Kirche gekauft wurde. Es galt als Status, eine Grabstelle in der Kirche zu haben. Insgesamt gibt es 34 Grabsteine in der Kirche. Im Mittelgang liegt ein Grabstein des Kaufmanns Peter Uppendick, gestorben 1654. Wenn man hinauf zum Pfeiler schaut, sieht man ebenso ein Epitaphium, also eine Gedenktafel für Uppendick.
Die Epitaphe der Sankt-Marien-Kirche sind vor allem zur Erinnerung an die Bürgermeister der Stadt.

Insgesamt gibt es 8 Epitaphe in der Kirche.

Nordöstlicher Teil des Chorumgangs Richtung Chor: Drei Fragmente älterer Epitaphe über drei adlige Geschlechter: Ulfstand, Bååt und noch ein weiteres Adelsgeschlecht.

Epitaph from 1654 to the Trader Peter Uppendick and his wife Anna Jacobsdotter.

Pillar in the transept.

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